„Ein Mythos ist eine erzählerische Verknüpfung von Ereignissen.“
so tun als ob
evokation, das heißt: etwas plastisch schildern, etwas beschwören, etwas herbeirufen, die Erweckung von Vorstellungen od. Erlebnissen bei der Betrachtung eines Kunstwerkes, eine aufforderung, ein herausrufen und ein wachrufen von
erinnerungen
fiktion als seins-kategorie
Holly sagt:
Die literarische gegenwart/wirklichkeit findet weit jenseits von physischen zeichen statt
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woran erkennst du
dass sie maskiert sind?
sieh doch wie sie sich bewegen
sie haben sich noch nicht daran gewöhnt
wie hühner denen man einen kochtopf aufsetzt
(c) venom&claw
kleine terrorakte
Blinde flecken
Tote winkel
Schwarze löcher
Vor allem die
Können jederzeit
Einfach so
Und überall
Auftauchen
Aufsaugen
Und wieder
Verschwinden
Es kann quadratmeterweise regnen
Die scheiße an meinem schuh
Hat so ein hund auf die gasse gekackt
(c) venom&claw
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Ich meine
Es tut dir einfach nicht gut
Als junger mensch
Wenn du hörst
Dass nichts von dem
Was du tust neu ist
Das alles schon vorher da war
In irgendeiner form
Das alles geschichte hat
Und alles schon lange
Vor dir begann
Das da eine tradition ist
In der du nun stehst
Und natürlich
Wird die fackel
Und so weiter
Und du trittst in
Fußstapfen
Die leute hinterliessen
Die in der höhle lebten
(c) venom&claw
lethargie
Von der frühjahrsmüdigkeit
Über die sommermattigkeit
Durch die herbstdepression
In den winterschlaf
Lethargie hat eine eigene liturgie. Rituale sind wichtig. Hat auch die katholische kirche begriffen und schafft den richtigen boden mit weihrauch, der lethargisch macht. Eine allegorie der lethargie ist der dicke im salon, so faul, dass es kracht unter großem gewicht im sessel der knackt. Ich hab meinen geist in watte verpackt, mich bewegt nichts mehr, kein speed, kein mdma, keine geigen im film, kein schmalz und keine gewalt. Ist mir alles gleich. Ich denke nicht mehr, fühle nicht mehr, rühre mich nicht. Ich werde zu stein. So werde ich bis zum ende aller tage sein.
(c) venom&claw
dédié à C.baudelaire
der dichter sagts schon lange her
und ich der tropf so lange suche sehr
nach worten die dies sagen
in meinen sinnlosen tagen
sollt ich lesen anstatt schreiben nur
um zu folgen meiner seele dunklen spur?
was licht aus andrer worten auf mein leben fällt
mich fortweg im verwundern hält
(c) venom&claw
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ich denke mir meinen teil
über tägliche tode
das jammern der welt
und himmelsbrände
meinen teil an nutzlosen
superkräften, wie die steine
belauschen zu können
wo die gar nichts von sich geben
subtile projektile
aus deinen augen
auf mein herz gerichtet
aggressionskerker
resonanzbarrieren
wellenbrecher
und sonnenhelden im schatten
die streifen des tigers
und gewogene worte
verhalten und verhaltenes sein
aller zweifel ist berechtigt
die zwietracht tobt
im zwielicht meiner seele
und gezeter wird laut
(c) venom&claw
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er kam
eine sturmfront im rücken
über die berge
und trieb die sonne
vor sich her
wie einen stachelball
sommer kam
mit schwerem wasser
harter strahlung
staubwind vor sich
summer has gone
with my people
(c) venom&claw