text ist superheld

Wo kommt er her?
Allgemeiner ansicht nach ist text menschlichen ursprungs, aber: ist das überhaupt wahrscheinlich?
Nehmen wirs mal an, warum?
Was mich zur nächsten frage führt: Was kann text?
Text kann unsinn sein, im gegensatz zu dem was wir natürlich nennen. Und repräsentiert damit das einzige eigentlich menschliche vermögen, nämlich unsinn zu produzieren.
Was kann er sonst noch? Nun ich habe selbst gesehen, wie text den papier deckt, das ist schon was!
Text ist superheld!
Trägt er ein kostüm? Nein: er selbst ist sein gewand und damit grundsätzlich ehrlich, er braucht keine scheinidentität, obwohl: was in ihm steckt, gedanken, bilder, emotionen, lügen, damit kommt er doch nicht immer gleich heraus. Verstecken spielt er gern und ist dabei doch immer offenkundig.
Wo ist text?
Ich meine er ist überall. Wichtig ist: es gibt nur einen, nicht viele und er wächst, wie schimmel durch alles hindurch. und weil es nur einen text gibt ist er unverwechselbar,
doch Die frage bleibt: wo ist text?
Ist er in aller beschreibung oder in allem was beschrieben wird? Okay, das geht vielleicht zu weit.
Ihr habt es sicher schon bemerkt: text ist beinahe immer schwarz.
Und das wissen alle die in den abgrund sehen: wurzeln stecken im untergrund.
Und das hier an alle die nur an der oberfläche gehen: in der tiefe gibt es licht.
Text ist superheld!
Wer sind dann seine feinde?
Vereinzelung und unverbundenheit, und allemal die ignoranz!
Text ist superheld!
Und außerdem ist Text ein guter grund
um hier zu sein.

(c)meta4

schwarzaufweißmagie

Phantastische elemente sollen kein zeichenhaftes werkzeug eines textwesentlichen literarischen willens sein. Literarizität soll, um der verflachung zu entgehen, mit phantastischen elementen amalgamieren zu einem hyperwesen, darin keine gerichtete absicht, sondern eine traum- und schicksalhafte folgerichtigkeit den takt der ereignisse schlagen

(c) meta4

ursprung

Der verfasser des handbuchs
Der allgemeinen fiktionautik
Tintenschwarz sickert aus synapsen
Ziert weiße seiten
Evoziert erhabene musterung
Sammler von texturen
Und flüchtigen gedanken
Wird zu zeiten dinge schreiben
Die dem biest die lanze
Direkt ins herz treiben

influenza:
genius wolfe
Weird S.Burroughs
Paranoid.K.Dick
j.labyrinth borges

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(c) meta4, venom&claw, holly, aes

poetik

Brevitas: keine silbe zu viel aber auch keine zu wenig

Rhythmus: prosa wie lyrik immer entlang der bassline

Metaphor: tropen nicht nur herum stehen lassen sondern in bewegung setzen – das literarische kommt zum eigenen sein

Wendung: worte wenden – ausloten wozu die worte noch gut sein können

Performanz: in den text stürzen – ihn durch mich sprechen lassen

Obskuranz: es muss nicht alles verständlich sein – das verständliche soll aus sich selbst verstanden werden

(c)meta4

so tun als ob

„evokation, das heißt: etwas plastisch schildern, etwas beschwören, etwas herbeirufen, die Erweckung von Vorstellungen od. Erlebnissen bei der Betrachtung eines Kunstwerkes, eine aufforderung, ein herausrufen und ein wachrufen von
erinnerungen „

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woran erkennst du
dass sie maskiert sind?
sieh doch wie sie sich bewegen
sie haben sich noch nicht daran gewöhnt
wie hühner denen man einen kochtopf aufsetzt

(c) venom&claw

kleine terrorakte

Blinde flecken
Tote winkel
Schwarze löcher
Vor allem die
Können jederzeit
Einfach so
Und überall
Auftauchen
Aufsaugen
Und wieder
Verschwinden
Es kann quadratmeterweise regnen
Die scheiße an meinem schuh
Hat so ein hund auf die gasse gekackt

(c) venom&claw