nachrichten von gestern

ist schon etwas älter, aber noch nicht verjährt:

BOTOX IN DER KRISE
Rezession macht Runzeln
Die Wirtschaftskrise erfasst das Geschäft mit der ewigen Jugend: Der Umsatz von Botox, dem US-Schönheitsmittel Nummer eins, ist dramatisch eingebrochen. Hersteller Allergan muss Mitarbeiter entlassen. Werden jetzt Krähenfüße Mode?“ (aus: spiegel-online, 19. feb 09)

dazu:

Krähenfüße hab ich mir tätowieren lassen. Aufgrund eines genetischen defekts, der seine wurzeln irgendwo in den regionen des ur-ur-ur-ur-ur meiner familie väterlicherseits hatte, sah ich mich in die peinliche lage versetzt, mit künstlichen mitteln dem nachhelfen zu müssen, was jedem normalsterblichen in die wiege gelegt ist. Tattoos, schminke, puder, applikationen aus latex mussten leisten, was allen anderen kostenlos zuviel. Ich habe ein vermögen dafür ausgegeben, bin pleite jetzt und hab noch eine ewigkeit vor mir. Ein defekt, oder ein segen, fragt ihr? Was, frage ich, soll das für ein segen sein, der mich von allen anderen trennt, mich so sehr von allen unterscheidet, dass man mich kaum noch zur selben art rechnen kann. Und dann dieser bescheuerte trend, diese idiotische mode! Noch vor kurzem, vor dieser weltwirtschaftskrise, lag ich, rein äusserlich, voll im trend, und jetzt? Tja, so spielt das schicksal

(preisfrage: was bin ich?)

(c)venom&claw

Veröffentlicht von

Tobias Reckermann

Schriftsteller Mitarbeiter bei Whitetrain