(c) venom&claw
Autor: Tobias Reckermann
freiheit in dosen
ich hab mich in die freiheit verstrickt, mich in ihr verloren. Die freiheit zwingt mich zu entscheiden zwischen alternativen im supermarktregal. Nehm ich links, nehm ich rechts, oder wähl ich mitte. Zur freiheit verurteilt, in einem schlauchboot mitten auf dem pazifik in jede richtung fahren zu dürfen danke! Gäbe es freiheit in dosen, dann in jeder geschmacksrichtung, von aprikose bis zwiebel. Und dann noch grenzenlos wo soll das hinführen? Auf einer dose durchs all und mit einem rückstoß per kohlensäure zisch!
Aber nach gebrauch an den händler zurück, wegen der umwelt. Fühlen sie die uneingeschränkte freiheit, ein idiot zu sein, oder superstar, oder neandertaler, oder übermensch. Doch das etikett muß sein, damit alles seine ordnung hat.
(c) aes
think virus
Ich denke virus
Ich höre virus
Sehe virus
Ich fühle
Nur noch
Virus
Virus
Virus
(c) aes
sternschlucker
der müll beherbergt die welt – fressen, fressen, fressen, bis mein sternenleib zu einem universum angewachsen ist.
(c) aes
drei türen
Du kommst da an einen punkt, wo es nicht weitergeht. Du musst zwischen zwei türen wählen, die eine ist der versuch, dein altes weltverständnis beizubehalten, die andere ist wahnsinn. Und dann, wenn du nicht einfach kopflos losgerannt bist, bemerkst du die dritte tür, die in den hyperwahnsinn führt, oder in eine geistige gesundheit höherer art
(c) aes
esomania
Eine universität der besonderen art
Alle professoren sind wahnsinnig
Die universität ist also ein irrenhaus
Und um hier zu studieren
Muss man erst mal eingewiesen werden
(c) aes
kollision
Zahllose kackehaufen, die nicht angschnallt sind und mit lichtgeschwindigkeit durch die schwerelosigkeit rasen, wie matsche aufeinanderprallen, und das alles in meinem kopf
(c) aes
zur freiheit zur hölle
Alles ist drama, alles ist kult und klassiker, noch bevor es irgendjemand kennt. Alles ist legendär und in wirklichkeit unbedeutend
(c) aes
ein anderer ort
Wenn wir einfach lange genug wachbleiben, nach mitternacht und vor dem morgengrauen, wer weiß, vielleicht geraten wir dann an einen anderen ort, in eine andere zeit, in ein zwischenreich, oder ein land neben der welt
(c) venom&claw
king intellect
Der könig war unter seiner krone wie erstarrt. Sie war aus kaltem stahl und an den zacken so scharf wie sein verstand
Er tanzte nicht mit den gästen, erhob nicht seine stimme und senkte nie den kopf, aus angst sie könnte ihm vom haupt fallen und das geräusch würde das tier aufwecken, dass zu seinen füßen an den thron gekettet war. Er wusste die bestie würde sich losreißen und alle im saal auffressen, ihn selbst wie jeden gast und diener.
(c) venom&claw