Straßenkunst

Ein Straßenkünstler,
an jener Ecke, wo solche gerne stehen,
trug einen flachen Hut
und dazu weites Hemd und Hose,
hampelte entsetzlich fuchtelnd
und griff sich in den aufgesperrten Mund,
zog etwas, das sich zunächst wehrte,
mit viel Kraft daraus hervor
und es war, mit sieben Beinen,
voll von schwarzem Haar und spitzen Dornen,
eher ein Insekt als eine Katze,
die selbst jetzt furchtbar zappelte,
er zeigte sie im Triumph umher
und verschlang sie dann am Stück
mit Haut und Haaren.

(C) Tobias Reckermann, 2016

Veröffentlicht von

Tobias Reckermann

Schriftsteller Mitarbeiter bei Whitetrain