Gebt doch eure rechte auf!

Das recht auf privatsphäre und mediale anonymität? Scheiß drauf!
Das recht den preis für euer wasser mitzubestimmen? Scheiß drauf!
Das recht auf freie meinungsäußerung? Scheiß drauf?
Das recht auf versammlungsfreiheit? Scheiß drauf!
Das recht auf gleichen lohn für gleiche arbeit? Scheiß drauf!
Das recht auf eure religion selbst zu wählen? Scheiß drauf!
Das recht für euer recht zu kämpfen scheiß doch drauf!

Tauscht alle eure rechte gegen amazon-gutscheine ein, gegen einen unsicheren job, gegen ein versprechen auf rente, gegen ein smartphone und hängt eure unterwäsche dahin, wo sie jeder sehen kann. Lasst euch von jedem streunenden kapitalisten-, chauvinisten- und faschistenschwein ficken, egal wo ihr gerade seid. Vor eurem fernseher, auf eurer arbeitstelle, auf dem scheißirgendwas-amt – ihr räudigen bitches! Ihr wollt es doch, gebt es zu, ihr wollt so richtig in den arsch gefickt werden, weil ihr glaubt, dass ihr danach in ruhe gelassen werdet.

Weil ihr glaubt, dass alles wovon ihr nichts wissen wollt dann nur die anderen trifft.

Das man euch in ruhe lässt und irgendwen anderes mit dem knüppel niederprügelt, mit dem wasserwerfer gegen die nächste laterne schleudert, dass man irgendwen anderes an die wand stellt und niederschießt. Nur das euch nichts passiert.

Gebt doch einfach eure rechte auf!

Wer nicht für seine rechte und die seiner mitmenschen kämpft, obwohl er es könnte, der hat sie auch nicht verdient.

Veröffentlicht von

Tobias Reckermann

Schriftsteller Mitarbeiter bei Whitetrain