you dysfunction topia

holly sagt: „das gute leben findet im kopf statt.“

eigentlich will ich nichts sagen. Ja, ich denke, am liebsten wäre mir, nichts dazu sagen zu müssen, wie meine eigene utopie aussieht. Ist doch meine utopie, nicht die der anderen. es kann sich doch jeder seine eigenen gedanken machen. utopie ist möglich. utopie ist unmöglich. utopie ist wirklich. utopie ist politisch und/oder literarisch. Utopie ist ein genre. darüber hinaus? Ich weiß nicht. des einen utopia ist des anderen dystopia. Schlaraffenland, sonnenstaat, der real existierende sozialismus, für ganz andere ist sogar die endlösung utopie. Am besten schweige ich einfach auf die frage, was für mich utopie ist. Auf der metaebene lässt sich das ja gut fassen, aber praktisch ist utopie jedem einzelnen überlassen. Aber die leute sind so, die wollen doch tatsächlich auch noch bei der utopie jemanden, der ihnen sagt wie sie aussehen soll. Nur kommt die utopie auf die art nie ohne führer aus, ohne vordenker und ohne starken mann. Nie ohne herrschaft. Was ganz einfach nicht das ist, was ich mir ausmale. Dann schon eher die unausgesprochene individualutopie, nicht gesagt, einfach getan. andererseits, wie soll davon einer blass werden? Wenn die mit heilsamen ideen den mund halten und wortlos tun, was sie allein für richtig halten, dann endet das doch nur darin, dass alle anderen wieder mal dem hinterherlaufen, der seine niedertracht in schöne sätze kleidet. Also, hoch mit dem kinn und keine angst davor, macht auszuüben. sprechen ist anwendung von macht, allein das aussprechen einer idee lässt sie teil der wirklichkeit werden. Und das sprechen werde ich mir nicht noch selbst verbieten. Und mein programm hat immerhin den vorteil, dass es in nur zwei zeilen passt:

Die erde verlassen.
gründet ein interstellares anarchistisches utopia.

So, jetzt ist es raus.
Und was ist deine utopie?

gez. aes

Veröffentlicht von

Tobias Reckermann

Schriftsteller Mitarbeiter bei Whitetrain