In manchen Nächten übersteigt die Schwerkraft
Der Finsternis im Himmel und der Sterne
die der Erde unter Deinen Füßen,
das ist wenn Du Dich mit ausgestreckten Armen
Auf den Boden wirfst und mit Fingern daran krallst,
Um nicht hinauf gesogen zu werden.
Dann wird der Boden unter Dir
Zu einem Schwarzen Loch,
Das ist wenn Du taumelst
Und Dich zur Seite wirfst,
Dich an irgendetwas klammerst,
Um nicht in den Abgrund zu stürzen
Oder so ein Loch bohrt sich in den Rand
Deines Sehfelds hinein, zuerst ganz winzig
Doch wird es schnell viel größer
Und du beginnst dich zu fragen
Ob es nicht ein Loch in deiner Welt ist
Und diese mit Genuss verschlingt.
Ich spreche von dem Tag
An dem niemand Dich mehr kennt,
Niemand Dich als Mensch erkennt,
Das ist wenn alle Blicke Dich verfolgen
Wie etwas, das es zu vertreiben gilt
Und Du rennst um Dein Leben.
Der Tag an dem die Welt zu hassen lernt,
Das ist wenn jeder unterm Herzen
Ein scharf gewetztes Messer trägt
Für jeden den er auf der Straße trifft.
Das ist wenn Deine besten Freunde Nazis wählen
Und Gasgeruch aus allen Ecken quillt.
Da wendet sich des Nachts
Dein eigener Körper gegen Dich,
das ist wenn Deine Zellen
Schwarz und böse werden
Und anfangen, dass was um sie her
Noch nicht verdorben ist zu fressen.
(C) Tobias Reckermann, 2015