Es war einmal eine stadt, in der trugen alle eine maske, denn man hatte gehört, der tod sei auf den straßen und niemand wollte von ihm erkannt werden. Jeder trug eine maske, bis auf einen. Der war ein junger herr von der ruhigen art, der den kopf gesenkt hielt, als wäre er immerzu in gedanken und wenig bedacht auf das was ihn umgab. Wer diesen einen sah, drehte sich befremdet nach ihm um, doch er schien sich nicht daran zu stören, dass er der sitte nicht entsprach, ging gemessen seines weges und schien alle zeit der welt zu haben, wo alle anderen unstet gingen und geduckt, als ob ihre masken sie noch nicht genügend bewahrten. Und wie sie den einen sahen, der so anders war, da verabscheuten sie ihn und machten hinter seinem rücken zornige zeichen. Darin übten sie den schulterschluss und wenn sie ihm wieder begegneten, waren sie viele, die sich einig waren, dass man ihn nicht gewähren lassen dürfe, denn er würde den tod doch veranlassen innezuhalten und nicht weiterzugehen, wie sie alle hofften. Und als ihre empörung sich zur raserei erhob, da waren sie alle vereint und sie stellten ihn auf einem großen platz. Die ganze stadt war wohl versammelt und sie riefen ihn laut mit bösen namen. Er blieb stehen und schaute sich um, wie jemand, der nicht wusste, dass er den zorn des volkes geweckt hatte. Und als sie ihm mit wilden gesten drohten, lächelte er und sie konnten seine augen sehen, die ihnen ins herz stachen mit ihrer freundlichkeit, auch durch ihre masken hindurch. Da erkannte ein jeder seinen eigenen tod und starb auf der stelle.
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