die regeln des kampfes

Schüler: Erkläre mir die Regeln des Kampfes!

Meister: Der Anfang und das Ende.
Die Regeln dazwischen sind flexibel.

Schüler: Gib zu: du hast das dazwischen bloß vergessen, und wenn auch nur um deinem Namen gerecht zu werden.

Meister: Wenn du mich so fragst – ist natürlich meine Antwort – es gibt gar keinen Kampf – er ist längst vergessen worden, der Grund, der Sieger und die Prämie…

Schüler: …Ja? Ist der Satz schon vollständig? Also, ich kenne 3 Regeln:
1. Kämpfe nie mit blankem Herzen
2.Kämpfe nie mit halben Herzen
3. Kämpfe nie um etwas an dem dein Herz hängt
Paßt das zusammen?

Meister: Wenn du die Regeln kennst – warum fragst du?

Schüler: Ich habe dich ja nur gebeten mir die Regeln zu erklären. Jetzt bin ich verwirrter als zuvor. Du sagst also, es gibt keinen Kampf, weil der Sieger und die Prämie…

Meister: Weil keiner mehr kämpfen kann, du Dummkopf, weil es nichts mehr gibt, für das es sich lohnt, keiner nur mit einem halben Herzen kämpfen kann und weil ein blankes Herz schon verloren hat – bevor er es bedecken kann. Somit ist der Kampf entschieden bevor er begonnen hat.

Schüler: Jetzt wo du es sagst, es sieht auch mehr wie Gerammel aus und wenn keiner mehr weiß, worum es geht, na ja, Hand aufs Herz, Herz auf die Hand…

Meister: Schließe deine Augen und du wirst erkennen, daß es im Grunde des Herzens keinen Unterschied macht. Katzen sind Katzen und Kämpfer sind Kämpfer.

Schüler: Du trägst dein Herz auf der Zunge – Ich danke für die Unterweisung.

(c) meta4 und E.A.Diroll

Veröffentlicht von

Tobias Reckermann

Schriftsteller Mitarbeiter bei Whitetrain