grimstein langbart

Der findling wog 10 kilo und konnte doch nicht älter als ein paar tage sein. Ein richtiger brocken war das. Und so eine graue hautfarbe und gar nicht so zart wie säuglinge normalerweise sind. Am erstaunlichsten aber war der flaum auf seinen wangen. Drei tage alt und schon einen bart tragen, so was! Um den hals hing da ein kristall, ein bergkristall in einer kunstvollen fassung aus silber. Dies und das körbchen mit den weichen laken und der strampelanzug, mehr war da nicht bei dem plärrenden kind. Plärren sage ich, dabei hörte es sich eher an wie kiesrutsch oder steinschlag. Grimstein nannten sie ihn denn grimm war sein charakter und sein äußeres wie stein. Als der kleine zum ersten mal eine schmiede sah war er wie verzaubert und im feuer der esse leuchteten seine augen wie edelsteine. Sein bart war schon mit 10 jahren stattlich erwachsen und stellte sich in harten borsten auf wenn er erzürnte, was oft geschah. Als er ihn einmal scheren sollte schmerzte es einfach zu sehr, als dass er lust verspürt hätte es noch einmal zu versuchen. Zu guter letzt hörte der bengel mit zehn jahren ganz einfach auf zu wachsen. Jedenfalls in die höhe ging es nicht weiter. Aus dem jungen der jeden tag am amboß stand wurde ein kräftiger kerl, zäh, ausdauernd, trinkfest und unempfindlich für die hitze der schmiede…

Das lied vom langbart

Langbart
Grimstein
Nenn ihn klein
Und er wird
verstimmt sein

grimstein
langbart
zwergenheld
dem ein orkkopf
nachdem andern
vor die füße fällt

(c)venom&claw

Veröffentlicht von

Tobias Reckermann

Schriftsteller Mitarbeiter bei Whitetrain