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Ich meine
Es tut dir einfach nicht gut
Als junger mensch
Wenn du hörst
Dass nichts von dem
Was du tust neu ist
Das alles schon vorher da war
In irgendeiner form
Das alles geschichte hat
Und alles schon lange
Vor dir begann
Das da eine tradition ist
In der du nun stehst
Und natürlich
Wird die fackel
Und so weiter
Und du trittst in
Fußstapfen
Die leute hinterliessen
Die in der höhle lebten

(c) venom&claw

lethargie

Von der frühjahrsmüdigkeit
Über die sommermattigkeit
Durch die herbstdepression
In den winterschlaf

Lethargie hat eine eigene liturgie. Rituale sind wichtig. Hat auch die katholische kirche begriffen und schafft den richtigen boden mit weihrauch, der lethargisch macht. Eine allegorie der lethargie ist der dicke im salon, so faul, dass es kracht unter großem gewicht im sessel der knackt. Ich hab meinen geist in watte verpackt, mich bewegt nichts mehr, kein speed, kein mdma, keine geigen im film, kein schmalz und keine gewalt. Ist mir alles gleich. Ich denke nicht mehr, fühle nicht mehr, rühre mich nicht. Ich werde zu stein. So werde ich bis zum ende aller tage sein.

(c) venom&claw

dédié à C.baudelaire

der dichter sagt’s – schon lange her
und ich der tropf so lange suche sehr
nach worten die dies sagen
in meinen sinnlosen tagen
sollt ich lesen anstatt schreiben nur
um zu folgen meiner seele dunklen spur?
was licht aus andrer worten auf mein leben fällt
mich fortweg im verwundern hält

(c) venom&claw

title-8396035

ich denke mir meinen teil
über tägliche tode
das jammern der welt
und himmelsbrände
meinen teil an nutzlosen
superkräften, wie die steine
belauschen zu können
wo die gar nichts von sich geben
subtile projektile
aus deinen augen
auf mein herz gerichtet
aggressionskerker
resonanzbarrieren
wellenbrecher
und sonnenhelden im schatten
die streifen des tigers
und gewogene worte
verhalten und verhaltenes sein
aller zweifel ist berechtigt
die zwietracht tobt
im zwielicht meiner seele
und gezeter wird laut

(c) venom&claw

title-8396024

er kam
eine sturmfront im rücken
über die berge
und trieb die sonne
vor sich her
wie einen stachelball

sommer kam
mit schwerem wasser
harter strahlung
staubwind vor sich
summer has gone
with my people

(c) venom&claw

die regeln des kampfes

Schüler: Erkläre mir die Regeln des Kampfes!

Meister: Der Anfang und das Ende.
Die Regeln dazwischen sind flexibel.

Schüler: Gib zu: du hast das dazwischen bloß vergessen, und wenn auch nur um deinem Namen gerecht zu werden.

Meister: Wenn du mich so fragst – ist natürlich meine Antwort – es gibt gar keinen Kampf – er ist längst vergessen worden, der Grund, der Sieger und die Prämie…

Schüler: …Ja? Ist der Satz schon vollständig? Also, ich kenne 3 Regeln:
1. Kämpfe nie mit blankem Herzen
2.Kämpfe nie mit halben Herzen
3. Kämpfe nie um etwas an dem dein Herz hängt
Paßt das zusammen?

Meister: Wenn du die Regeln kennst – warum fragst du?

Schüler: Ich habe dich ja nur gebeten mir die Regeln zu erklären. Jetzt bin ich verwirrter als zuvor. Du sagst also, es gibt keinen Kampf, weil der Sieger und die Prämie…

Meister: Weil keiner mehr kämpfen kann, du Dummkopf, weil es nichts mehr gibt, für das es sich lohnt, keiner nur mit einem halben Herzen kämpfen kann und weil ein blankes Herz schon verloren hat – bevor er es bedecken kann. Somit ist der Kampf entschieden bevor er begonnen hat.

Schüler: Jetzt wo du es sagst, es sieht auch mehr wie Gerammel aus und wenn keiner mehr weiß, worum es geht, na ja, Hand aufs Herz, Herz auf die Hand…

Meister: Schließe deine Augen und du wirst erkennen, daß es im Grunde des Herzens keinen Unterschied macht. Katzen sind Katzen und Kämpfer sind Kämpfer.

Schüler: Du trägst dein Herz auf der Zunge – Ich danke für die Unterweisung.

(c) meta4 und E.A.Diroll

das dingsbums

Das dingsbums war immer da und überall. Das dingsbums war das all. Oder genauer: das dingsbums war immer und überall das was gerade nicht da war, aber den anschein erweckte, oder anders: war immer und überall nicht das, was es eigentlich war, oder zu sein schien. Sind sie verwirrt? Also gut, noch einmal anders: das dingsbums war so eine art universal-platzhalter. Das heißt es konnte überall wo der bestand der dinge gerade unscharf war eingesetzt werden für das, was eigentlich da war, oder auch nicht, also für das, was gerade unscharf war, uneindeutig, wage, oder bestimmt, aber ohne passende bezeichnung. Wäre das dingsbums eine handelsware, wären sie bereits jetzt davon überzeugt, so eines haben zu müssen. Da es aber – und hier wechseln wir zum präsens – keine handelware ist, sondern sich auf ganz witzige weise der identifikation entzieht, sowohl eines, wie vieles, wenn nicht sogar unendlich vieles und damit eigentlich alles ist, zugleich aber nie konkretes, sondern immer entweder halbbewusstes, oder gar ganz unbewusstes und doch als konkretes halbgedachtes, ist es ihnen jetzt sicher eher suspekt, erscheint ihnen vielleicht gefährlich, unwichtig oder gar albern und ich muss mich beeilen, ihnen zu versichern, dass ich gar nicht die absicht verfolge ihnen das dingsbums „anzudrehen“, wie man umgangssprachlich sagen könnte. Das dingsbums gehört der umgangssprache an, das ist ihnen bewusst und vielleicht tendieren sie aus diesem grunde eher dahin, es einfach nicht zu beachten. wenn ich ihnen, was sie vielleicht erstaunen wird, die einfache betrachtung vorhalte, dass wenn wir umgangssprache mit alltagssprache übersetzen und sprache, wie es manche tun, mit welt, wir sodann den satz annehmen, „das dingsbums gehört der alltagswelt an“ und wir uns erinnern, dass das dingsbums mit leichhtigkeit alles sein kann, also alles in der alltagswelt und damit diese, uns so vertraute, in ihrer gänze, dann werden sie wohl gemeinsam mit mir auf die knie gehen vor dem dingsbums und es fortan als ihren und unser aller gott anerkennen. Allerdings, wenn man berücksichtigt, dass das dingsbums alles und damit auch einfach nichts sein kann, unter manchen möglichen betrachtungsweisen sogar ganz bestimmt nichts ist, weil es ja gerade nicht ist, wofür es steht, aber auch nichts anderes darstellt, können wir uns getrost wieder erheben und – dingsbums.

(c) meta4

piknase – isn’t it funny

ey guck mal
ich hab ein loch im bauch
und ey guck mal
da kommt blut raus
und ey ich glaub
das ist ein stück von meinem darm
sieht ja echt aus wie ne wurst
und wenn ich drauf drücke
kommt scheiße raus
ja wie geil ist das denn
ey meinst du
ich kann da dinge draus knoten
so herzen und hunde
wie aus luftballon
oder vielleicht einfach
würste damit machen
ja echt der hammer
ich hab eh zu viel gewicht
ich könnt mich
von mir selbst ernährn
oh jetzt wird mir grad ganz anders
oh mir wird so schwummerig
ich glaub ich muss mich setzen
oder besser ich lege mich hier hin
und tu die beine hoch
au jetzt tuts auf einmal weh
oh oh ich glaub ich weiss jetzt was los ist
oh scheiße
ich glaub das war keine gute idee
örgh…

(c) venom&claw

going down

Can you see them beating each other up?
Oh, how they are alive
And I know the world is going down
but
we
just
don’t
give a damn!

Can you see them diggin for blood?
Oh, how they are alive
And I know the world is going down
but
we
just
don’t
give a damn!

Can you see them praying for the dead?
Oh, how they are alive
And I know the world is going down
but
we
just
don’t
give a damn!

Can you see them craving for a fuck?
Oh, how they are alive
And I know the world is going down
But
We
just
don’t
give a damn!

Can you see them licking the sperm?
Oh, how they are alive
And I know the world is going down
but
we
just
don’t
give a damn!

Can you see them old nazis die?
Oh, how they are alive
And I know the world is going down
But
We
Just
Don’t
Give a damn!

Can you see that new scum rise?
Oh, how the are alive
And I know the world is going down
But
We
Just
Don’t
Give a damn!

Can you see them living in the mud?
Oh, how the are alive
And I know the world is going down
But
We
Just
Don’t
Give a damn!

Can you see them steelcities stain?
Oh, how they are alive
Can you see them warfaring parties?
Oh, how they are alive
Can you see them mothers of dead children
With tears in their eyes?
Oh, how they are alive
And I know the world is going down
But
we
just
don’t
give a damn!

(c) venom&claw

on the way to my grave

I was born and became old
On the way to my grave
I’ve been lucky and sad
On the way to my grave
I won and i lost a good fortune
On the way to my grave
I saw light and saw darkness
On the way to my grave
I’ve seen oceans and seas
On the way to my grave
I came hard and the harder i fell
On the way to my grave
I could have had love and some children
On the way to my grave
There’s been a lot to be seen
On the way to my grave

(c) venom&claw